Podobne
 
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Rudenz:
Ihr glaubt an mich! O Berta, alles lässt
Mich Eure Liebe sein und werden!
Berta:
Seid
Wozu die herrliche Natur Euch machte!
Erfüllt den Platz, wohin sie Euch gestellt,
Zu Eurem Volke steht und Eurem Lande,
Und kämpft für Euer heilig Recht.
Rudenz:
Weh mir!
Wie kann ich Euch erringen, Euch besitzen,
Wenn ich der Macht des Kaisers widerstrebe?
Ist's der Verwandten mächt'ger Wille nicht,
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Der über Eure Hand tyrannisch waltet?
Berta:
In den Waldstätten liegen meine Güter,
Und ist der Schweizer frei, so bin auch ich's.
Rudenz:
Berta! welch einen Blick tut Ihr mir auf!
Berta:
Hofft nicht durch Östreichs Gunst mich zu erringen,
Nach meinem Erbe strecken sie die Hand,
Das will man mit dem grossen Erb vereinen.
Dieselbe Ländergier, die Eure Freiheit
Verschlingen will, sie drohet auch der meinen!
- O Freund, zum Opfer bin ich ausersehn,
Vielleicht um einen Günstling zu belohnen -
Dort wo die Falschheit und die Ränke wohnen,
Hin an den Kaiserhof will man mich ziehn,
Dort harren mein verhasster Ehe Ketten,
Die Liebe nur - die Eure kann mich retten!
Rudenz:
Ihr könntet Euch entschliessen, hier zu leben,
In meinem Vaterlande mein zu sein?
O Berta, all mein Sehnen in das Weite,
Was war es, als ein Streben nur nach Euch?
Euch sucht' ich einzig auf dem Weg des Ruhms,
Und all mein Ehrgeiz war nur meine Liebe.
Könnt Ihr mit mir Euch in dies stille Tal
Einschliessen und der Erde Glanz entsagen -
O dann ist meines Strebens Ziel gefunden,
Dann mag der Strom der wildbewegten Welt
Ans sichre Ufer dieser Berge schlagen -
Kein flüchtiges Verlangen hab ich mehr
Hinauszusenden in des Lebens Weiten -
Dann mögen diese Felsen um uns her
Die undurchdringlich feste Mauer breiten,
Und dies verschlossne sel'ge Tal allein
Zum Himmel offen und gelichtet sein!
Berta:
Jetzt bist du ganz, wie dich mein ahnend Herz
Geträumt, mich hat mein Glaube nicht betrogen!
Rudenz:
Fahr hin, du eitler Wahn, der mich betört!
Ich soll das Glück in meiner Heimat finden.
Hier wo der Knabe fröhlich aufgeblüht,
Wo tausend Freudespuren mich umgeben,
Wo alle Quellen mir und Bäume leben,
Im Vaterland willst du die Meine werden!
Ach, wohl hab ich es stets geliebt! Ich fühl's,
Es fehlte mir zu jedem Glück der Erden.
Berta:
Wo wär die sel'ge Insel aufzufinden,
Wenn sie nicht hier ist in der Unschuld Land?
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Hier, wo die alte Treue heimisch wohnt,
Wo sich die Falschheit noch nicht hingefunden,
Da trübt kein Neid die Quelle unsers Glücks,
Und ewig hell entfliehen uns die Stunden.
- Da seh ich dich im echten Männerwert,
Den Ersten von den Freien und den Gleichen,
Mit reiner freier Huldigung verehrt,
Gross wie ein König wirkt in seinen Reichen.
Rudenz:
Da seh ich dich, die Krone aller Frauen,
In weiblich reizender Geschäftigkeit,
In meinem Haus den Himmel mir erbauen,
Und, wie der Frühling seine Blumen streut,
Mit schöner Anmut mir das Leben schmücken,
Und alles rings beleben und beglücken!
Berta:
Sieh, teurer Freund, warum ich trauerte,
Als ich dies höchste Lebensglück dich selbst
Zerstören sah - Weh mir! Wie stünd's um mich,
Wenn ich dem stolzen Ritter müsste folgen,
Dem Landbedrücker auf sein finstres Schloss!
- Hier ist kein Schloss. Mich scheiden keine Mauern
Von einem Volk, das ich beglücken kann!
Rudenz:
Doch wie mich retten - wie die Schlinge lösen,
Die ich mir töricht selbst ums Haupt gelegt?
Berta:
Zerreisse sie mit männlichem Entschluss!
Was auch draus werde - Steh zu deinem Volk,
Es ist dein angeborner Platz. (Jagdhörner in der Ferne.)
Die Jagd
Kommt näher - Fort, wir müssen scheiden - Kämpfe
Fürs Vaterland, du kämpfst für deine Liebe!
Es ist ein Feind, vor dem wir alle zittern,
Und eine Freiheit macht uns alle frei!
Gehen ab.
Dritte Szene
Wiese bei Altdorf. Im Vordergrund Bäume, in der Tiefe der Hut auf einer Stange.
Der Prospekt wird begrenzt durch den Bannberg, über welchem ein Schneegebirg
emporragt.
Friesshardt und Leuthold halten Wache.
Friesshardt:
Wir passen auf umsonst. Es will sich niemand
Heranbegeben und dem Hut sein' Reverenz
Erzeigen. 's war doch sonst wie Jahrmarkt hier,
Jetzt ist der ganze Anger wie verödet,
Seitdem der Popanz auf der Stange hängt.
Leuthold:
Nur schlecht Gesindel lässt sich sehn und schwingt
Uns zum Verdriesse die zerlumpten Mützen.
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Was rechte Leute sind, die machen lieber
Den langen Umweg um den halben Flecken,
Eh sie den Rücken beugten vor dem Hut.
Friesshardt:
Sie müssen über diesen Platz, wenn sie
Vom Rathaus kommen um die Mittagstunde.
Da meint' ich schon, 'nen guten Fang zu tun,
Denn keiner dachte dran, den Hut zu grüssen.
Da sieht's der Pfaff, der Rösselman - kam just
Von einem Kranken her - und stellt sich hin
Mit dem Hochwürdigen, grad vor die Stange -
Der Sigrist musste mit dem Glöcklein schellen,
Da fielen all aufs Knie, ich selber mit,
Und grüssten die Monstranz, doch nicht den Hut. -
Leuthold:
Höre Gesell, es fängt mir an zu deuchten,
Wir stehen hier am Pranger vor dem Hut,
's ist doch ein Schimpf für einen Reitersmann,
Schildwach zu stehn vor einem leeren Hut -
Und jeder rechte Kerl muss uns verachten.
- Die Reverenz zu machen einem Hut,
Es ist doch traun! Ein närrischer Befehl!
Friesshardt:
Warum nicht einem leeren hohlen Hut?
Bückst du dich doch vor manchem hohlen Schädel.
Hildegard, Mechthild und Elsbeth treten
auf mit Kindern und stellen sich um die Stange.
Leuthold:
Und du bist auch so ein dienstfert'ger Schurke,
Und brächtest wackre Leute gern ins Unglück.
Mag, wer da will, am Hut vorübergehn,
Ich drück die Augen zu und seh nicht hin.
Mechthild:
Da hängt der Landvogt - Habt Respekt, ihr Buben.
Elsbeth:
Wollt's Gott, er ging und liess uns seinen Hut,
Es sollte drum nicht schlechter stehn ums Land!
Friesshardt verscheucht sie:
Wollt ihr vom Platz? Verwünschtes Volk der Weiber!
Wer fragt nach euch? Schickt eure Männer her,
Wenn sie der Mut sticht, dem Befehl zu trotzen.
Weiber gehen.
Tell mit der Armbrust tritt auf, den Knaben an der Hand
führend. Sie gehen an dem Hut vorbei gegen die vordere Szene,
ohne darauf zu achten.
Walther zeigt nach dem Bannberg:
Vater ist's wahr, dass auf dem Berge dort
Die Bäume bluten, wenn man einen Streich
Drauf führte mit der Axt?
Tell:
Wer sagt das Knabe?
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Walther:
Der Meister Hirt erzählt's - Die Bäume seien
Gebannt, sagt er, und wer sie schädige,
Dem wachse seine Hand heraus zum Grabe.
Tell:
Die Bäume sind gebannt, das ist die Wahrheit.
- Siehst du die Firnen dort, die weissen Hörner, [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]
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