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her, aber in Rosas Herz begann die Vergan- genheit leise zu singen & Zur Hochzeit von Nino und Katja strahlte die Sonne vom Himmel. Rosa war völlig aus dem Häuschen. So viele Gäste waren gekom- men! Immer wieder blinzelte sie verstohlen hinüber zu Paolo und lächelte. Alt war er ge- worden, wie sie selbst, faltig seine Haut und grau sein Haar. Aber der Schalk blitzte im- mer noch aus seinen Augen und wenn er sie anschaute, wurde ihr richtig warm ums Herz. 156/185 Nach einer wundervollen Trauungszere- monie in der Kirche, bei der Rosa ein paar Tränchen verdrückte, gab es ein köstliches Essen im Restaurant von Ninos Eltern. Als anschließend die Musiker, die zum Tanz spielen sollten, begannen, ihre Instrumente auszupacken, entschied Rosa, dass der Mo- ment gekommen war. Sie hatte dem Braut- paar etwas zu sagen. Ruhe bitte! Energisch klopfte sie gegen ihr Glas und augenblicklich verstummten alle. Ich möchte euch mitteilen, dass ich mich ab sofort zur Ruhe setze. Ich werde nach Italien zurückgehen. Aufgeregtes Raunen entstand. Nur Paolo lächelte. 157/185 Sie nickte ihm zu und fuhr fort: Meinen Laden habe ich bereits an Nino übers- chrieben. Er ist der neue Besitzer. Was? , rief Nino entgeistert. Rosa stemmte die Hände in die Hüften. Du wolltest dich doch selbständig machen , sagte sie herausfordernd. Nun zeig, dass du es kannst! Sonst muss dich bald deine Frau Lehrerin aushalten. Sie zwinkerte Katja ver- schwörerisch zu. Nino sprang auf und umarmte Rosa stürmisch. Ich danke dir tausend Mal! Mit strahlendem Gesicht wirbelte er sie herum. Oh, Mamma Rosa, bist du dir sicher, dass du das Richtige tust? Absolut , meinte Rosa gerührt. Aber jetzt Schluss damit, mir wird ja ganz schwindelig & 158/185 Denkst du noch manchmal an Deutsch- land? , fragte Paolo wenige Wochen später. Sie saßen auf der Terrasse und genossen die Stille der Umgebung und die sanfte Wärme der untergehenden Sonne. Jeden Tag , sagte Rosa wehmütig. Aber ich fühle, mein Zuhause ist hier, in Italien. Bei dir. Er nahm ihre Hand und küsste sie. Bist du glücklich, bella Rosa? Sie nickte lächelnd. So glücklich, wie man nur sein kann, mein Herz. 14 Ein himmelblauer Luftballon Unverhofft kommt oft! Als Petra an einem regnerischen Herbsttag im Stadtpark einen Luftballon findet, ahnt sie noch nicht, wie sehr er ihr Leben verändern wird. Denn der Absender ist nur ein kleiner Junge aus dem Nachbarort. * Ach, was ist das nur für ein schreckliches Wetter & Seufzend sah Petra aus dem Küchenfenster, während sie ihr Frühstücks- geschirr in die Spüle stellte. Draußen nieselte es schon wieder. Der Him- mel war grau und verhangen, nirgends zeigte 160/185 sich eine Wolkenlücke. Und das am Wochenende! Wuff! , stimmte Petras kleiner Mis- chlingshund empört zu. Er war ganz ihrer Meinung. Ausgerechnet dann, wenn sein Frauchen viel Zeit zum Spazierengehen und Toben im Park hatte, musste es regnen! Nicht traurig sein, Tobi , tröstete Petra, nahm ihn auf den Arm und kraulte ihm liebevoll das Fell. Vielleicht klart es ja später doch noch auf und dann gehen wir raus zum Spielen, versprochen! Zu Tobis Glück sollte sie recht behalten. Bis zum Nachmittag hatte ein frischer Herbstwind die dicksten Regenwolken ver- trieben. Mit großen Schritten stapfte Petra durch den Stadtpark, während Tobi fröhlich bellend vor ihr durch die Pfützen sauste. Am 161/185 Fuß einer großen Eiche macht er plötzlich Halt. Aufgeregt hopste er immer wieder in die Luft und versuchte, nach etwas zu schnappen, das vor ihm in den Zweigen baumelte. Endlich gelang ihm das Kunststück. Nanu, was hast du denn da? , wunderte sich Petra, als er seinen Fund zu ihr schleppte. Sie bückte sich und zog ihm eine feucht ge- wordene Postkarte aus der Schnauze. Die Karte hing an einer Schnur, an deren ander- em Ende sich die Reste eines blauen Luftbal- lons befanden. Oh, den hat bestimmt ein Kind los- geschickt , rief Petra. Wie schade, dass es heute Morgen so geregnet hat, die Schrift ist ganz verwischt & 162/185 Aber am Abend, nachdem sie die Karte auf der Heizung getrocknet hatte, gelang es ihr, den Absender zu entziffern. Ein achtjähriger Junge namens Tim hatte den blauen Luftbal- lon in den Himmel geschickt. Seiner Adresse nach lebte er im Nachbarort, allzu weit war sein Ballon also nicht geflogen. Hm, eigentlich kein Wunder bei dem Wet- ter , sagte Petra. Was meinst du, Tobi, wollen wir ihm trotzdem antworten? Viel- leicht freut er sich ja über Post. Am Ende dachte sie nicht lange darüber nach, sondern schrieb dem Jungen ein paar nette Zeilen, legte ein Foto von sich und Tobi dazu und warf das Ganze am Montagmorgen auf dem Weg zur Arbeit in den Briefkasten. Wenige Tage später kam ein Brief von Tim zurück. Er hatte ebenfalls ein Foto beigelegt, 163/185 von sich und seinem Vater. Überrascht be- trachtete Petra das Bild. Es hatte etwas An- rührendes. Der kleine blonde Junge und der gutaussehende Mann mit den traurigen Au- gen wirkten beide seltsam verloren. Ihr Anblick löste etwas in Petras Innerem aus - gerade so, als schlage eine verborgene Saite in ihrem Herzen an. Sie konnte gar nicht anders als sofort zu reagieren. Spontan setzte sie sich an ihren Küchentisch und schrieb dem Jungen erneut. Doch dieses Mal gab sie auch ihre Telefonnummer mit an. Vi- elleicht würde er sich melden. Oder sein Vater, der attraktive Unbekannte. Jetzt hältst du mich bestimmt für verrückt, Tobi, hm? , fragte Petra den Hund, der zu ihren Füßen lag und döste. Ich meine, ich kenne die beiden ja gar nicht. Aber 164/185 irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie etwas Besonderes sind. Und dass es kein Zufall war, dass Tims Luftballon gerade zu uns ge- flogen ist & Tobi gab keine Antwort. Er träumte selig vor sich hin vermutlich von knackigen Würst- chen und duftendem Schinken. Petra seufzte. Ich sehe schon, du bist mir
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